ANTHRAX / PRONG / AFTER ALL

17.06.2003, Karlsruhe, Substage

Zum Glück hatten wir uns eine Woche zuvor auf dem MURDER SHE WROTE Konzert „warmgetanzt“, denn dieser Konzertabend war wirklich vom Allerfeinsten, was der Heavy Metal zu bieten hat und wird mit Sicherheit lange im Gedächtnis bleiben. Den Bericht werde ich nicht zu ausführlich gestalten, schließlich ist gerade schon einer online gegangen..

Den Anfang machten die Belgier AFTER ALL. Da ich etwas zu spät dran war, bekam ich nur ihre letzte Nummer mit und kann mir daher kein richtiges Urteil über die Power / Thrash Metaler bilden. Geht man aber nach den Publikumsreaktionen, dann habe ich damit den besten Teil der Show gesehen: Das TROUBLE T-Shirt eines AFTER ALL Musikers und die `Metal Militia` Coverversion von METALLICA. So richtig Stimmung schien bei ihnen jedenfalls nicht aufzukommen.

Es folgten PRONG, angeführt von einem gut gelaunten Tommy Victor, der sehr schnell das Publikum auf seiner Seite hatte. Kein Wunder, denn er war stets in Action, zog Grimassen und animierte die Menge. Die schweren, fetten Riffs trugen ihren Teil zu dem absolut gelungenen Konzert bei und dem Groove konnte man sich nur selten entziehen. Mit solch einem Auftritt und einer so starken neuen Scheibe (markiert euch den 30. Juni im Kalender!) im Rücken, kann die Band ihre Fans nur beglücken. Ich würde mir sehr wünschen, dass man PRONG auch mal auf einem Festival sichten wird. Es war interessant zu sehen, dass Tommy am (vom Publikum aus) linken Bühnenrand stand, anstatt in der Mitte. Das war aber keine schlechte Idee, denn die anderen Musiker sorgten für genügend Bewegung und Tommy wechselte auch öfters mal seine Position. Am besten fand ich aber den Gesang, es ist einfach cool, wie Herr Victor ins Mikro brüllt und schreit. So hinterließ dieser 45-Minuten Auftritt bei mir und meinen Freunden einen wirklich guten Eindruck! Das einzige Manko: Ich hatte mit einer etwas anderen Setlist spekuliert. So wurden vom neuen Album 2 Songs gespielt (einer davon war `Entrance Of The Eclipse`), ich hatte mit dem Opener `Detached` oder dem geilen `All Knowing Force` gerechnet, die meiner Meinung nach wesentlich besser sind. Aber `Beg To Differ`, `Whose Fist` und als letztes `Snap Your Fingers Snap Your Neck` durften natürlich nicht fehlen. Bei letzterem war auch der Großteil der Besucher in Bewegung. Sehr fett!

Es folgten ANTHRAX und meine Erwartungen waren hoch, denn wenn eine Band wie ANTHRAX mit ihrer Geschichte und dem Hammeralbum „We´ve Come For You All“ kommen, dann müssen die Ansprüche einfach über dem Durchschnitt liegen. Aber so gering meine Zweifel auch waren, der letzte Rest verflog mit dem erklingen von `What Doesn´t Die`. Die Meute war sofort dabei und der Autor legte ein breites Grinsen auf (nachdem ich mir bei PRONG ein paar leichte Schläge in´s Kreuz abgeholt hatte, wollte ich ANTHRAX dann doch lieber am Rande des Moshpits verfolgen – man wird halt alt). Aber auch von da aus konnte man den Abend genießen, denn die Setlist ließ kaum noch Wünsche übrig und die Band ebenso. Jeder, der ohne Unterlass von den 80er Jahren predigt, war auf diesem Konzert sehr gut aufgehoben. Man muss sagen, dass dieser Event eigentlich eine Pflichtveranstaltung ist und jung und alt auf ihre Kosten kommen. Wir alle waren sehr begeistert und nicht nur für meinen (im Forum bekannten) Kumpel Meavis war es „das beste Konzert seit langem“. Der neue Gitarrist Rob Cannigiano hielt sich stark zurück, hatte aber meist ein Grinsen aufgelegt und erfreute sich am Publikum. John Bush (dessen Stimme nicht so dominierend ist wie auf der CD) suchte stets die Nähe des Publikums und war ein sehr guter Frontmann. Energiebündel Scott Ian ist sowieso den Eintritt wert, wurde aber noch klar überboten von Frank Bello. Was dieser Mann an diesem Abend auf der Bühne rumrannte, moshte, ins Mikro plärrte und wie er stets das Publikum animierte, verdient meinen Respekt!! (Da bin ich schon wesentlich früher abgekackt.. *g*)

Halten wir fest, dass ANTHRAX definitiv einen Konzertbesuch wert sind. Um noch ein letztes mal Joey Beladonna nachzutrauern: Ich hätte ihn ja schon mal gerne gesehen, aber man muss John Bush bestätigen, dass er einen guten Job abliefert und live auch die alten Songs wirklich gut singt, obwohl er an diesem Abend nicht alle Töne traf.

Fotos folgen, es wird aber noch einige Zeit vergehen, denn ich konnte kurzfristig leider keine Digitalkamera auftreiben. Ach ja, beinahe hätte ich´s vergessen, kein Bericht ohne Kritik: Die T-Shit-Preise waren echt Scheiße! Wir alle wollten uns eigentlich mit einem Hemd ausstatten, aber bei 25 Teuros ist die Schmerzgrenze überschritten..

Setlist ANTHRAX (aus dem Gedächtnis und somit ohne Garantie)

  1. Contact
  2. What Doesn´t Die
  3. Superhero
  4. Got The Time
  5. Caught In A Mosh
  6. Safe Home
  7. Inside Out
  8. Antisocial
  9. Madhouse
  10. Black Lodge
  11. N.F.L.
  12. Nobody Knows Anything
  13. Only
    ------------------------
  14. Among The Living
  15. Metal Thrashing Mad
  16. Indians

Stefan Lang

© POWERMETAL.DE


Die Freude war allseits riesig, daß ANTHRAX nochmal für ein paar kleine Clubgigs zurückkehren, nachdem die Shows im März allerorten für absolute Begeisterung gesorgt hatten (-> Review der Rofa-Show vom 23.3.03). Daß darüber hinaus auch noch die Groovekings von PRONG mit dabei sein durften, machte daraus eine noch wichtigere Pflichtveranstaltung. Doch wie das eben so ist bei kleinen Clubshows, war das Substage gnadenlos ausverkauft, was bei den vorherrschenden hochsommerlichen Temperaturen draußen, im Club selbst dafür sorgte, daß gut und gerne 45-50 Grad vorherrschten und man selbst dann schweißgebadet sein Shirt auswringen konnte, wenn man nur faul rumhockte! Da dies allerdings bei einem solchen Killerpackage schon fast unverzeilich wäre, könnt ihr euch vorstellen, wie die Schweißbäche am Laufen waren! (Hage)

Als wir im Substage aufschlugen, war der Opener AFTER ALL bereits längst mit seinem Set zu Ende, was uns aber nicht weiter quer im Magen liegen sollte, denn es ging direkt mit PRONG in die Vollen! Ich habe für SasH flugs die Stilbeschreibung Groove-Machine-Metal kreiert, um dann zu einem Set voller Klassiker (nur ein neuer Song kam zum Zuge) meinem Schweiß freien Lauf zu lassen! 'For Dear Life', 'Beg To Differ', 'Unconditional', 'Prove You Wrong', 'Whose Fist (Is This Anyway?)', 'Snap Your Fingers', 'Another Worldly Device', der Uraltbrecher 'Freezer Burn', 'Broken Peace' oder 'Test' waren bei absolut fettem Sound, einer überaus spielfreudigen und mit zweitem Gitarrero ausgestatteten Band um Maestro Tommy Victor und eine schon jetzt ausfreakenden Publikum absolute Glückshormone! Ich freu mich schon jetzt auf den Gig beim WFF!!! (Hage)

Schon während dem Auftritt von PRONG stellte ich mir unentwegt die Frage: „Wie werde ich nur den Gig von ANTHRAX überstehen, wenn ich alleine nur schon beim rumstehen schwitze wie Sau?“. Wie ich es letztendlich geschafft habe ist mir mittlerweile schleierhaft, denn als bereits kurz nach dem Opener „What doesn´t die“ ein Klassiker des Formates „Got the Time“ (ich glaube es war der dritte Song) in die Menge geschleudert wurde, gab es auch für mich kein halten mehr, so dass das standhafte Schwitzen in euphorisches Wasser aus dem gesamten Körper umgewandelt wurde (oder so ähnlich). Klingt zwar für den nicht anwesenden Leser sicherlich ekelhaft, aber den circa 600 Anwesenden (+-599) (also können´s auch 1199 oder nur 1 Anwesende/r gewesen sein??? – Hage) war das ebenso scheißegal, so dass