Anthrax LÖBNITZ, WITH FULL FORCE, 06.07.2003 Am Festivalsonntag gegen 19 Uhr betraten die Jungs die Bühne. Ich als Fan war mir relativ sicher, dass sie mit ihrer einmaligen Livepower das penetrant slayerhungrige Publikum gut mitreißen würden, doch nach den ersten Klängen offenbarte sich ein Problem, welches es der Band etwas schwerer machen sollte: der Sound. Nach dem coolen „Contact“-Intro von CD fing das Set mit „What Doesn’t Die“ an, welches seine volle Durchschlagskraft eben wegen des schlechten Sounds nicht erreichen konnte. Auch das darauf folgende „Black Dahlia“ kam nicht so druckvoll rüber, wie man es erwartet hätte. Doch wie man es von ANTHRAX erwartet, machten sie durch ihre superspielfreudige und energiegeladene Performance einiges gut. Als sie dann auch noch die beliebten Klassiker „Caught In A Mosh“, „Got The Time“ und „Be All, End All“ auspackten, hatten sie schon mal mindestens alle Anthrax-Kenner auf ihrer Seite und die Nicht-Kenner zum anerkennenden Kopfnicken animiert. Wie sagte es einer meiner Kumpels so schön, der Anthrax eigentlich nicht so mag: „Die waren auf der Bühne der absolute Hammer!“ Bassmann Bello sprang wie immer total wahnsinnig rum und schüttelte seine Matte bis zur Gehirnerschütterung, Scott bangte sich in seinem eigenen Ian’schem Style einen ab, Rob zeigte sich einmal mehr als der sympathischste Gitarrist überhaupt, Charlie bewies den anwesenden Drummern erst mal, wo der Hammer hängt, und Ultrastimme John Bush poste, tanzte, schnitt Grimassen und rannte rum, was das Zeug hielt. Mit dem altbekannten Mitsingspielchen leitete er dann auch „Only“ ein, welches beim Publikum auch sehr gut ankam. Zum Abschluß rief Scott noch Stone Sour-/Slipknotsänger Corey Taylor auf die Bühne, um mit ihm zusammen „Bring The Noise“ zu spielen. Corey konnte man den Spaß ansehen, den er dabei hatte, zusammen mit den Jungs auf der Bühne rumzuspringen und sie bei den Vocals zu unterstützen. Bei dieser Nummer vergaß man dann schließlich vollkommen den bescheidenen Sound, und als Anthrax danach die Bühne verließen, sah man überall gut gelaunte Gesichter. Eine halbe Stunde nach dem Gig erschienen die Fünf noch zur Autogrammstunde im Rock Hard-Stand, wozu sie zwar erst von den Rock Hard-Leuten überredet werden mussten, doch sie kamen. Die zahlreichen dankbaren Fans bewiesen, dass Bedarf bestand, doch die Band selbst gab sich eher zurückhaltend. Nur John strahlte über beide Ohren und hörte sich die Anliegen der Fans geduldig an. Pünktlich zum Autogrammstundenende verschwanden sie dann wieder und hinerließen einen leicht gestressten Eindruck.
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